Murphys Komitee

Ein Nashorn auf einer Kuhweide ist der Protagonist dieses Bildes einer Analogie aufs Leben die mir einmal erzählt wurde;

Sie beginnt mit der Arbeitshypothese, dass manche Menschen in ihrem Verhalten mehr Kühen ähneln und andere Menschen eher Nashörnern. Die Kuh ist ein Herdentier, was die anderen Kühe für gut befinden, das wird ebenfalls für gut befunden. Die Kuh ist glücklich auf der ihrer Wiese, dort ist der Himmel blau, das Gras ist grün und alle Kühe um dich herum sagen; schön dass du auch hier bist. Andere Menschen wiederum haben Charaktereigenschaften, die mehr denen eines Nashorns gleichen. Sie sind stark, stoisch widerstandsfähig und leben im Gegensatz zur Kuh im Dschungel. Stellen wir uns nun ein Nashorn vor was auf der Kuhweide steht. Während die Kühe die Wiese und ihre Sicherheit und Geborgenheit lobpreisen bemerkt das Nashorn, dass das hier nicht das Paradies sein kann. Sehnsüchtig blickt es zum Dschungel am Rande der Weide. Es versteht, dass es dort hindurchmuss, um zum Paradies zu gelangen. Die Kühe warnen noch: Es ist gefährlich! Du könntest sterben! Bleib bei uns, das ist eine schlechte Entscheidung! Doch hat man einmal erkannt, dass einem ein großes Horn aus dem Gesicht wächst, gibt es kein Zurück und so betritt das Nashorn mutig den Dschungel auf der Suche nach dem Paradies.

Hier kommt der Moment wo unsere nächsten Akteure auf den Plan treten. Murphys Komitee ist eine Gruppe böswilligen dämonischen Abschaums benannt nach „murphys law“ – alles, was passieren kann wird auch passieren. Sie haben es sich zum Lebensziel gemacht das Nashorn vom Erreichen des Paradieses abzuhalten. Die Begegnung mit Murphys Boten kann für jeden einzelnen anders aussehen. Für den einen mag es ein Familienmitglied sein, welches aus den besten Gründen dich zur Seite nimmt und sowas sagt wie; Also das, was du da machst…, für wen anders mag es ein missgünstiger Finanzprüfer, oder eine Unternehmenspleite sein. Mein erster solcher Besuch von Murphy war ein Kunstbetrug. Auf einmal stand ich am Monatsanfang zwei Monatsmieten in der Kreide und war dazu schwerkrank. Die meisten Menschen, die sich in den Dschungel wagen, sagen nach dem ersten Besuch von Murphy, dass das alles nichts für sie sei und sie auf die Weide zurückkehren, wo die übrigen Kühe sie glücklich empfangen werden. Ich entschied mich damals aus eigener Kraft wieder aufzustehen, verkaufte ein paar Bilder und war nach zwei Wochen wieder oben auf. Auch heute noch schöpfe ich Mut aus diesem Misserfolg und Murphys Bote guckt doof. Allerdings wäre es naiv zu glauben, dass es bei diesem einen Boten allein bleiben würde. Das Komitee hat noch einige weitere Schalertane, die versuchen werden das Nashorn zu erlegen. Und bei den meisten wird es ihnen auch gelingen, die werden sich dann geschlagen geben und zurück auf die Kuhweide gehen. Andere Nashörner haben sich ein dickeres Fell antrainiert. Sie wurden so oft von diesen Dämonen gedemütigt und sind trotzdem wieder aufgestanden und weiter durch den Dschungel marschiert. Irgendwann mussten dann die Murphys feststellen, dass egal was sie versuchten das Nashorn trotzdem einfach weitergehen würde. Enttäuscht sehen sie ihre Niederlage ein und ärgern lieber ein jüngeres Nashorn mit dünnerem Fell. Unser erfahrenes Nashorn allerdings darf seine Suche nach dem Paradies beenden, wenn es trotz all der Strapazen seinen Weg durch den Dschungel gefunden hat.

Ich paraphrasiere Murphys Komitee hier, um zu verdeutlichen, dass dieses Bild nicht Nashörner und Kühe zeigt. Es zeigt vielmehr eine Analogie auf das Leben derer die es wagen zu träumen und auf die Hürden denen sie sich zu stellen haben. Des Weiteren überlasse ich es dem einzelnen, zu beurteilen, wie die einzelnen Bildelemente der Geschichte entsprechen.