Ballons

Das Bild misst 90 x 90 cm und ist mit Öl auf Leinwand gemalt.

 

Gezeigt sind Skelette, welche aus einem roten Heißluftballon Bomben auf eine blaue Stadt herabwerfen.

-Ein Vermerk in der Kunst-

Baloons werfen Bomben über einer Stadt ab. Entstanden ist das Bild als Kommentar zum Krieg in der Ukraine. Diesen Krieg innerhalb der Kunstgeschichte anzukreiden, und sei es nur als Randnotiz, hat mir zugegebenerweise ein zynisches Vergnügen bereitet. Nun bin ich nicht naiv genug zu behaupten der Konflikt habe keine Gründe, oder sei gänzlich unprovoziert. Sei es der Bedeutungsabstieg einer gedemütigten Großmacht, die empfundene Wortbrüchigkeit durch die Osterweiterung. Seien es Aspekte wie System- und Kulturkampf und die daraus resultierende Abkehr Russlands von einem als zunehmend dekadent gesehenen Westens. Sei es der Versuch eines Mannes, der den Zerfall der Sowjetunion erlebt hat, zu einstiger Bedeutung zurückzukehren. Das vermögen dann zukünftige Historiker einzuordnen. Wenn auch nicht grundlos, so ist dieser Konflikt in jeder Hinsicht unnötig und sicher nicht zielführend. Heute habe ich nicht den Eindruck, dass dieser Krieg gewonnen oder verloren werden kann und das macht dieses alberne Gezanke kindisch. Damit wären wir wieder bei den Ballons angekommen, die dem Handyspiel Clash of Clans entliehen sind. Der rote Stoff mit den weißen Skeletten und der blauen Stadt bilden hier die Farben Russlands und markieren seine Kämpfer als Todbringer und Zerstörer. Die Stadt unter Feuer ist in preußisch-blau gemalt. Jene Farbe ist an den Wänden der Gaskammern in den Konzentrationslagern zu finden. Dort ist das Gas oxydiert und hat jenen Blauton hinterlassen. Dies bringt den vorgeschobenen Kriegsgrund der Entnazifizierung ins Bild und malt die tatsächlichen Verhältnisse in die Farben eines Landes. Auch wenn es keinen interessiert, darf man das Bild ruhig als ein nicht ganz dummes „fick dich“ gegenüber einem Land verstehen, von dem ich von allen Ländern dieser Welt mitunter eigentlich am tiefsten fasziniert bin.

Copyright © 2022 Nikolai Bolik