Narbenland
“Narbenland” misst 100 x 140 cm und ist mit Öl auf Leinwand gemalt.
Dargestellt ist eine in der Abendsonne glühende Landschaft über der feurige Wolken über den Himmel züngeln. Eine Baumgruppe stellt sich noch vor die tiefe Sonne, die über den Hotizont rollt.
-Ein Licht fern der Realität-
Stell dir vor du wärest in einem Krankenzimmer. Weiß getünchte Wände, ein kühles Deckenlicht beleuchtet dein Zimmer, der Geruch von Desinfektionsmittel, frischen Bettlaken und Putzmittel liegt umhüllt dich. Klinisch. Steril. Ein Krankenhauszimmer halt, mit einem einsamen weißen Bett auf Rollen und medizinischen Geräten daneben die in gleichmäßigem Abstand piepsen. Stell dir vor du trägst ein dünnes Hemd und frierst ein wenig. Weil niemand kommt um dich zu sehe langweilst du dich, läufst ein wenig in Zimmer auf und ab, setzt dich auf die Bettkante, verschläfst ein bisschen die Langeweile, guckst aus dem Fenster und beobachtest deine Gedanken.
Dein Zimmer ist nicht schlecht, drei weiße Wände und eine Fensterfront vom Boden bis zur Decke. Der Blick nach draußen ist unspektakulär; Gras bewachsene Hügel, in der Ferne zeichnet sich ein Wald ab, weiter vorne eine Gruppe kahler Baumgerippe und ein kleiner Fluss der sich durch die Landschaft zieht. Es gibt nicht viel zu sehen, ausser zu beobachten wie die Wolken am blauen Himmel vorüber treiben und Schatten auf die grüne Wiese werfen. Oder wie sich ein Vogel auf einen der kahlen Bäume setzt, sich ausruht und weiterfliegt. Die Ruhe vor und hinter der Fensterscheibe lösen ein unruhiges Gefühl in deiner Magengegend aus, Langeweile verbreitet sich in dir. Die Zeit dehnt sich. Nicht müde sein und trotzdem schlafen gehen. Vom schlafen müde werden. Und so schläfst du…
Und wachst auf. Liegst auf der Seite in deinem Bett, der Blick zur Tür. Die Laken knistern wenn du dich bewegst. Ein tief-orangener Schimmer von Abendsonne beleuchtet die einst weiße Wand. Du wirst dich zum Fenster herumdrehen und dich aufsetzen. Und dann siehst du DAS; Rot von Abend ist der Himmel und rot sind die Hügel. Die Wolken züngeln feurig tanzend über den Himmel. Im Lichte des wütend sterbenden Tages brennt der Wald. Über den Horizont rollt die Sonne und spült Feuer den Fluss entlang. Schwarz durchreißen die kahlen Bäume dieses Land, Narben aus denen Dunkelheit blutet. Zerbersten wird deine Scheibe die dich von diesem Narbenland abtrennte. Und du wirst aus deinem Zimmer hinaustreten – hin zum untergehenden Tag.